Stellensuche, aber wie?
Das Wiener Lean In
Femspace Team hat wieder vierzig neugierige Damen zusammengebracht, um die
Geheimnisse der Stellensuche aufzudecken mit Hilfe von Frau Ada Fürst, HR
Spezialistin.
Von: Viktoria Tanczer,
übersetzt von: Monika Huber, Fotos: Nora Varga
Ein Satz von Ada hat mir noch im Ohr geklungen: „Decken wir
nicht alle unsere Karten von vornherein auf! Das ist wie eine Beziehung! Es
sollte ein Stück Geheimnis bleiben, worauf der Arbeitgeber neugierig werden
soll. Wenn wir zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, können wir ohnehin
unsere Geschichte erzählen.”
Aber wie sollen wir es effizient und eindrucksvoll machen,
da wir so viele sind, so viele unterschiedliche Geschichten haben und uns entsprechend
unterschiedliche Motivationen und Interessen antreiben.
Der Lebenslauf (CV)
und das Anschreiben, bzw. das erste Treffen
Faktum ist, dass wir das Geschichten-erzählen mit der
Bewerbung beginnen. Der erste Eindruck ist der, der überall zählt: Das sind
unser Lebenslauf und das Anschreiben selbst. Wir haben etliche Tipps erhalten,
wie ein guter Lebenslauf ausschaut. Es sollte gut zusammenfassen, formell
geordnet, inhaltlich relevant und die Rechtsschreibung betreffend tadellos
sein.
Wenn notwendig, müssen wir die Bewerbung von Stelle zur
Stelle umgestalten und dementsprechend betonen, was genau uns bei dieser ausgeschriebenen
Position bevorzugen könnte. Das Anschreiben sollte auf jeden Fall mit der Hand
unterschrieben sein. Aber ein gut überschaubarer
Lebenslauf ist wichtiger. Die scharfen Augen des Recruiters können dann leicht
die relevanten Informationen erkennen. So können Bewerber zu potenziellen
Stellen-Anwärtern werden. Wichtig ist: Die Bewerbung sollte der ausgeschriebenen
Position entsprechend einen relevanten und wahrheitsgetreuen Inhalt
aufbereiten, und zwar in einer anspruchsvollen Form. Nur so können wir einen
guten ersten Eindruck beim Recruiter hinterlassen. Und nur so kann es zu einer ersten Einladung kommen.
Das
Vorstellungsgespräch, bzw. das „erste” Rendez-vouz
Während des Vorstellungsgesprächs sollten wir nicht
krampfhaft und aufgeregt sein und so tun, als wir würden alles geben, die
Stelle zu bekommen, denn auch wir haben eine Wahl und sollten umsichtiger und
achtsamer sein! Beim Antreten einer Stelle/Position kauft eigentlich die Firma
unsere Zeit und unser Wissen, deshalb sollten wir bewusst darauf achten, wie
wir diese verkaufen – für wie viel Geld und mit welchen Voraussetzungen.
Kommunizieren
wir unsere Vorstellungen ausdrücklich und entschlossen und zeigen wir auf, was
wir können. (Die älteren Kenntnisse sollten wir wirklich auffrischen und die
aktuell, frisch erworbenen ruhig einsetzen!) Zeigen wir, dass wir lernfähige,
flexible Personen sind, bereit, uns neues Know-how anzueignen. Sagen wir, warum
wir dieser Position entsprechen, bereiten wir Beispiele vor, damit wir es
anschaulicher machen können. Seien wir nicht bescheiden, wenn wir wirklich die
Stelle wollen. Wir müssen hier tatsächlich Energie und Kraft investieren, wir
müssen uns vorbereiten und, wenn möglich, auch in mehreren Sprachen mögliche
Antworten bereit halten.
Erfolg und Versagen
Wenn unsere Anstrengungen erfolgreich sind und wir die
Stelle bekommen, brauchen wir nichts anders tun, als einen Sekt aufzumachen und
uns ein wenig nach hinten zu lehnen. Aber was ist, wenn wir sie nicht bekommen?
Die Ablehnung gehört leider auch dazu. Lassen wir nicht zu,
dass das Versagen uns traurig macht. Versuchen wir schnell weiterzugehen, damit
wir nicht Zeit verlieren. Denken wir daran, dass wir auch daraus einen Nutzen ziehen
können, da mit jedem Vorstellungsgespräch unsere Praxis sicherer wird. Ein
guter Rat ist, mehrere Bewerbungen gleichzeitig abzugeben.
Ich hatte mehrere wichtige Erkenntnisse bei diesem Workshop.
Die eine war, dass nicht nur die Karenz eine grössere zeitliche Unterbrechung ist.
Nur weil wir eine Pause in unserer Karriere gemacht haben, sind wir nicht
schlechter dran als die Personen, die z. B. einen Sabbatical für 3-6 Monate absolvieren.
Auch sie werden sich in dieser Zeit nicht in Excel Tabellen fündig gemacht haben,
damit ihr Wissen bei der Rückkehr aktuell ist. Wir sollten uns keine Sorgen
machen hinsichtlich des Zeitfaktors. Wenn wir unser Wissen aktualisieren
können, dann wird es niemanden interessieren, wann wir uns zuletzt mit
Tabellen, Planung und Strategie beschäftigt haben. Wir dürfen uns nicht von Kleinmütigkeit
leiten lassen.
Es wäre eine Übertreibung zu sagen, daß es ein kampferprobtes
Rezept für eine erfolgreiche Bewerbung gibt. Aber der Workshop hat viel dazu
beigetragen, dass wir uns die Hauptkomponente des Erfolges bewusst machen und
aktivieren können. Wir können für unsere persönliche Strategie bei der
Bewerbung auch die Gemeinschaftskräfte von Femspace nützen! Also los.
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